Zeig dich – aber wie viel?

In unserem Mentoring-Programm oder auch in unseren Posts und Stories fordern wir dich immer wieder auf, dich zu zeigen in den sozialen Medien, denn: „Menschen kaufen bei Menschen“, wie Ann-Christin so gerne sagt. Aber was genau meinen wir damit? Musst du dein gesamtes Privatleben in deine Accounts einbringen, um „authentisch“ zu sein?

Wir können dich beruhigen, das musst du nicht. Also, erst einmal tief durchatmen und dann sehen wir uns die wichtigsten Aspekte zu diesem Thema an.

Persönlich ist nicht gleich privat

Unterscheide in Informationen, die privat oder persönlich sind. Privat sind zum Beispiel deine Familie oder dein Urlaub. Persönlich sind Dinge, die dir wichtig sind, die dich interessieren, deine Werte, nach denen du lebst und arbeitest. Die Grenze verläuft dabei für jeden etwas anders, denn manchen Menschen macht es überhaupt nichts aus, ihre Einrichtung zu zeigen, während andere das auf keinen Fall möchten. Höre in dich hinein, wo deine Grenzen sind. Du entscheidest, was ok ist.

Was hat das mit deinem Business zu tun?

Überlege bei jedem möglichen Post, ob es einen Bezug zu deinem Business gibt, denn auch das gibt dir einen Hinweis darauf, ob etwas privat bleiben sollte oder doch seinen Weg in deinen Feed oder eine Story findet.

Einen Blumenstrauß zu posten, den du einer Freundin schenkst macht dann Sinn, wenn du Floristin bist und er deine Expertise zeigt – auch wenn er in dem Fall vielleicht nicht für einen Kunden gebunden wurde. Event-Bilder können deine Arbeit belegen, wenn du Event Managerin bist oder sie zeigen, welches Event du beruflich besuchst. Partybilder von deinem Geburtstag haben dagegen sehr wahrscheinlich wenig mit deinem Business zu tun und fliegen eher raus.

Interessant wird es bei persönlichen Werten. Du legst beispielsweise großen Wert auf Nachhaltigkeit und versuchst, das auch in deinem Business umzusetzen? Das ist ein wichtiger Aspekt in der Zusammenarbeit mit dir und zeigt potenziellen Kunden, denen Nachhaltigkeit ebenfalls wichtig ist, dass du die richtige Ansprechpartnerin sein könntest.

Was heißt „authentisch“?

Da ist es, das böse Wort. So oft heißt es, wir sollen uns doch bitte authentisch zeigen, aber was bedeutet das überhaupt? Man kann authentisch mit „echt“ oder „unverfälscht“ gleichsetzen, doch auch hier gibt es häufig Verwirrungen bezüglich der Grenze zu „privat“.

Bei authentischen Posts geht es nicht um deine Familie, deinen Urlaub oder die aktuellen Tiefen deines Seelenlebens. Authentizität bezieht sich auf deine Haltung, nicht auf deine Stimmung. Wenn du enttäuscht bist, weil du einen blöden Fehler gemacht hast, dann gib das ruhig zu, zeige aber auch, wie du damit umgehst oder was du daraus lernst. Welchen Nutzen hat die Information für deine Zielgruppe?

Authentizität bedeutet auch, sich selbst treu zu sein und bei seiner Haltung zu bleiben. Das Schwierige dabei ist, die richtige Balance zu finden: Wann komme ich anderen entgegen und wo ist die Grenze, ab der ich mich verbiegen müsste, um anderen zu gefallen oder einen Auftrag zu bekommen. Je besser du dich und deine Werte und Einstellungen kennst, desto besser kannst du sie nach außen darstellen und klar kommunizieren.

Sei du selbst. Alle anderen sind bereits vergeben.

(Oscar Wilde)

Und was bringt das jetzt?

Zuallererst schärfst du mit deiner Persönlichkeit deine Positionierung. Du bist der USP in deinem Business, denn dein Produkt oder deine Dienstleistung gibt es sehr wahrscheinlich schon hundertfach. Aber eben nicht von dir.

Indem du dich als Mensch zeigst, gibst du deinen Followern und potenziellen Kunden die Möglichkeit, dich kennenzulernen und eine Verbindung zu dir aufzubauen

  • über gemeinsame Interessen
  • über gemeinsame Werte & Einstellungen
  • über deine Expertise (die auch in persönlichen Beiträgen erkennbar sein kann)

Die sozialen Medien haben in dieser Hinsicht mehr vom echten Leben, als du denkst. Bei persönlichen Beiträgen, in denen du dich zeigst, geht es im Grunde zu wie bei einem Netzwerktreffen. Auch hier erzählst du einem Gesprächspartner, den du kaum kennst, nicht deine Lebensgeschichte, sondern ihr bewegt euch im Smalltalk, lernt euch kennen und entwickelt ein gegenseitiges Verständnis. Mögt ihr euch? Wir alle arbeiten gerne mit Menschen, die wir mögen und mit denen wir etwas gemeinsam haben. Gib den Menschen also die Gelegenheit, dich kennenzulernen – in deinem definierten, persönlichen & authentischen Rahmen.